Friday 2 December 2011

Titelhandel

Nach Abschaffung des Adels blieben in der Bundesrepublik Deutschland letztlich nur noch die akademischen Grade als lukratives Feld des Titelhandels zurück. Zu vernachlässigen ist der Titelhandel per Adoption oder Heirat, der auch noch heute, zu eigentlich recht wertlosen Adelsbezeichnungen wie Herzog, Prinz oder ähnlichem führen kann.
Der Titelhandel verspricht sowohl dem Empfangenden, dem Vermittler, als auch dem Geber gewisse Vorteile. Bei den diversen Adelsbezeichnungen sind es für Vermittler und Titelgeber ausschließlich finanzielle Vorteile, während sich der Adoptierte oder Angeheiratete hauptsächlich gesellschaftlichen Aufstieg erhofft. Sprich, vom ehemaligen Bordellbetreiber und Schattenweltbewohner, zum Grafen oder Prinzen von Schieß-Mich-Tot. Der finanzielle Aufstieg durch einen solchen Titelhandel ist für den Titelempfänger eher zweifelhaft. In der blaublütigen Welt weiß man um die Herkunft und wird solch einen Neuadligen nicht respektieren - hier geht der Adel in seiner Wertigkeit nach Alter, kurz Stammbaum des Adels. Je älter und größer der Stammbaum ist, umso größer ist auch das Renommée des Adelsprädikates.

Die derzeit durch die Regenbogenpresse gehenden Adoptionen eines heruntergekommenen Prinzen darf man sogar als rufschädlich betrachten. Da verteilt ein peinlicher Titelgeber an eine noch peinlichere Kundschaft seine wertlosen Prädikate.Viel wichtiger für den Titelhandel - und dies ist ein weltweites Phänomen - ist der Handel mit akademischen Graden und Würden. Am stärksten gehandelte Würden im Titelhandel sind sicherlich die Doktorgrade, Doktorwürden oder umgangssprachlich oft falsch beizeichnet, die Doktortitel.

Warum ein Doktortitel eigentlich kein Titel, sondern viel eher eine Würde oder Grad ist, werde ich in einem andern Video und E-Book erläutern. Hier ist sprachlich viel durcheinander gekommen.Doch zurück zum Titelhandel mit dem Herrn Doktor. Egal ob PhD, also die englischsprachige Form des Doktors, oder aber die bekannte deutsche Form des Doktors. Der Titelhandel lebt zu etwa 80% weltweit von genau diesem akademischen Grad oder akademischen Würden. Die Unterscheidung ob nun ein akademischer Grad oder eine Würde vorliegt, ist in der Literatur nicht unumstritten. Jedenfalls ist es kein Titel. Dies ist nicht umstritten. Wie gesagt, hierauf gehe ich noch in einem anderen Tutorial ein.